{"id":6749,"date":"2019-10-30T11:43:47","date_gmt":"2019-10-30T11:43:47","guid":{"rendered":"https:\/\/overwinterencyprus.nl\/starp\/portrait-jean-arp\/"},"modified":"2025-01-07T13:34:22","modified_gmt":"2025-01-07T12:34:22","slug":"portrait-jean-arp","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/sophietaeuberarp.org\/portrait-jean-arp\/","title":{"rendered":"Portr\u00e4t H[ans] A[rp]*"},"content":{"rendered":"
Die sogenannten \u00bbT\u00eates\u00ab oder \u00bbT\u00eates dada\u00ab von Sophie Taeuber-Arp stellen eine direkte Verbindung zwischen Angewandter und Bildender Kunst dar. In ihrer Arbeit finden sich unter anderem Gebrauchsgegenst\u00e4nde, wie Holz- oder Textilarbeiten, die k\u00fcnstlerische Motive tragen. Die birnenf\u00f6rmigen K\u00f6pfe entstanden zwischen 1918 und 1920 in Z\u00fcrich, wo die K\u00fcnstlerin in der Dada-Bewegung eine Best\u00e4tigung ihres k\u00fcnstlerischen Ausdrucks fand, der sich zunehmend auf eine Reduktion von Form und Farbe konzentrierte. Vier der vermutlich insgesamt sechs geschaffenen K\u00f6pfe sind heute noch in privaten oder \u00f6ffentlichen Sammlungen erhalten.<\/p>\n
Bei der Herstellung setzte Taeuber-Arp auf maschinell gedrechselte Holzteile, die sie vermutlich anfertigen lie\u00df, mit Farben bemalte sowie mit Perlen oder anderen schm\u00fcckenden Materialien verzierte. Pr\u00e4sentiert werden die K\u00f6pfe auf schmalen St\u00fctzen. Die meisten Skulpturen erhielten eine spitze Nase und Verzierungen, die unter anderem an Ohrschmuck oder Kopfbedeckungen erinnern und die sonst anonymen K\u00f6pfe wie abstrahierte Portr\u00e4ts wirken lassen. \u00bbCe sont des parodies de portraits\u00ab, wie bereits Hugo Weber, der Verfasser des Werkverzeichnisses von 1948, feststellte (Schmidt\/Weber 1948<\/a>, S. 125).<\/p>\n Weber beschreibt eine weitere Besonderheit in dem Umgang mit diesen Skulpturen: \u00bbLes \u00bbt\u00eate-objets\u00ab peuvent aussi servir de porte-chapeau.\u00ab (Schmidt\/Weber 1948, ebd.). Einige der K\u00f6pfe wurden scheinbar als Hutst\u00e4nder genutzt, was den Zusammenhang zwischen Alltagsgegenstand und Kunstwerk deutlich macht und die \u00e4sthetisch-funktionale Herangehensweise von Taeuber-Arps gattungs\u00fcbergreifendem Schaffen veranschaulicht. Die kleinformatigen Figuren geh\u00f6ren heute zu Sophie Taeuber-Arps Schl\u00fcsselwerken.<\/p>\n Dieses Werk stellt wohl eine Art Hommage an Hans Arp dar. Beim Vergleich der Skulptur und Fotografien des K\u00fcnstlers fallen direkt \u00c4hnlichkeiten auf: Das lange Gesicht, die spitze Nase und vor allem die kantig ausrasierten Haare. Bei dieser Darstellung dominiert das symmetrisch angelegte Gesicht, das fast einen d\u00fcsteren Eindruck macht, denn die hohe Stirn ist weit \u00fcber die mit Halbkreisen dargestellten Augen herabgezogen.<\/p>\n Neben diesen \u00e4sthetischen Aspekten best\u00e4tigen auch Publikationen zu Lebzeiten Taeuber-Arps diese Namensgebung. Ausstellungen in Basel (1918) und Z\u00fcrich (1919) zeigten Werke der K\u00fcnstlerin. Die Ausstellungskataloge dokumentieren drei \u00bbStudien einer Marionette\u00ab, wobei auch ein Bezug zu den \u00bbK\u00f6nig Hirsch\u00ab-Marionetten (1918) besteht, die ebenfalls im Ausstellungskatalog aufgelistet sind (Ausst. Kat. Z\u00fcrich 1919<\/a>, Kat. Nr. 164-166, S. 10). Die K\u00f6pfe erhielten jedoch keine K\u00f6rper oder Gliedma\u00dfen, welches eine andere Funktion, als bei den Marionetten, suggeriert. Eine dieser Studien tr\u00e4gt in Klammern den Titel \u00bbPortr\u00e4t H. A.\u00ab (Ausst. Kat. Basel 1918<\/a>, Kat. Nr. 223, S. 14). [Laura Hillers]<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":" Die sogenannten \u00bbT\u00eates\u00ab oder \u00bbT\u00eates dada\u00ab von Sophie Taeuber-Arp stellen eine direkte Verbindung zwischen Angewandter und Bildender Kunst dar. In ihrer Arbeit finden sich unter anderem Gebrauchsgegenst\u00e4nde, wie Holz- oder Textilarbeiten, die k\u00fcnstlerische Motive tragen. Die birnenf\u00f6rmigen K\u00f6pfe entstanden zwischen 1918 und 1920 in Z\u00fcrich, wo die K\u00fcnstlerin in der Dada-Bewegung eine Best\u00e4tigung ihres k\u00fcnstlerischen […]<\/p>\n","protected":false},"author":2,"featured_media":0,"comment_status":"open","ping_status":"closed","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"_acf_changed":false,"_genesis_hide_title":false,"_genesis_hide_breadcrumbs":false,"_genesis_hide_singular_image":false,"_genesis_hide_footer_widgets":false,"_genesis_custom_body_class":"","_genesis_custom_post_class":"","_genesis_layout":"","footnotes":""},"categories":[9],"tags":[],"class_list":{"0":"post-6749","1":"post","2":"type-post","3":"status-publish","4":"format-standard","6":"category-werke","7":"entry"},"acf":[],"yoast_head":"\n