Rythmes verticaux-horizontaux libres, découpés et collés sur fond blanc

Hast du schon einmal ein Kunstwerk tanzen sehen?
Sophie Taeuber-Arp versetzt diese Komposition in leichte Bewegung, lässt sie sanft schwingen oder gar tanzen! Siehst du es nicht auch?
Das Wort »Rhythmus« taucht sicher nicht ohne Grund im Titel dieser Arbeit auf. Diese tänzerische Komponente steht möglicherweise in Verbindung mit Taeuber-Arps Erfahrungen als Tänzerin der Laban-Schule. Die sich bewegenden, schwingenden Außenlinien wirken wie ein Ausbruch aus einem strengen Rahmen. War es der moderne Tanz, der sie zu dieser strukturierten wie auch beschwingt-freien Komposition anregte?
Nicht nur die schwingenden Außenlinien, sondern auch das Zusammenspiel der unterschiedlichen Farben und Formen machen dieses Werk so besonders. Zunächst stechen das knallige Rot und das Gelb ins Auge, natürliche und erdige Farben spielen ebenfalls eine Rolle. Erneut ist das Thema der Wiederholung präsent: Ein Königsblau wiederholt sich, erscheint einmal als Quadrat, einmal als Rechteck. Ebenso ist es mit einem Erdbraun und einem hellen Grau. Könnte dies die Folge eines bestimmten Rhythmus sein, den Sophie Taeuber-Arp in diesem Werk umzusetzen versuchte? Sind manche ihrer Werke mehr als nur zweidimensionale Erscheinungen? Vielleicht hat jedes Bild eine ganz eigene (Tanz-)Choreographie oder stellt eine solche dar? Fragen über Fragen, doch mit jedem einzelnen Werk kommen Antworten näher.

Britt Bäumer