Composition verticale-horizontale à éléments d’objets

Wie viele passende Paare kannst du finden?
Diese Collage, die in Zusammenarbeit mit Hans Arp (1886–1966) entstand, ist aus sechszehn quadratischen, farbigen Papieren und feinen Goldfolien zusammengesetzt. Die goldenen Flächen verleihen der Arbeit glänzende Reflexionen und erinnern an frühe mittelalterliche und byzantinische Malereien. Ließ sich die Künstlerin davon inspirieren? Gold, in Form von Blattmetall oder Metallfarben und -puder, findet sich tatsächlich in vielen Arbeiten der Künstlerin.
Wieder begegnet uns das Spiel von Wiederholungen und Spiegelungen. Farbfelder und geometrische Formen, die sich in den einzelnen Quadratabschnitten finden, tauchen paarweise auf: Zwei helle L-Formen, zwei T-Formen, zwei einzelne kleine Quadrate. Aber wo ist die zweite E-Form? Oder das weitere kleine Rechteck? Trotz dieser sich wiederholenden Elemente, lässt sich kein genauer Rhythmus oder ein Schema erkennen. Durch die unterschiedlich angeordneten Paare und Einzelelemente wirkt dieses Bild dynamisch und unruhig, die strenge Ordnung gelockert.
Die kontrastreichen Farben unterstützen diesen Eindruck. Dabei sollte man nicht nur die hellen, sich abhebenden Formen beachten, sondern auch den sie umgebenden Hintergrund, die Negativformen. Für Taeuber-Arp selbst war die Positivform genau so bedeutend wie die Negativform (vgl. dazu Taeuber-Arp 1922, S. 158).
Formen und ein rasterartiger Aufbau bestimmen diese Komposition – dies ist ganz typisch für viele Arbeiten von Taeuber-Arp. In dieser Collage ist das Quadrat die dominierende Form. Einige der Bildelemente sind gänzlich quadratische Flächen oder aus Quadraten zusammengesetzt. Zusätzlich spiegelt sich das Quadrat im Format des gesamten Werkes wider.

Noemi Kpofonde